Henning Mankell: Treibsand

Am 05. Oktober 2015 starb Henning Mankell in seinem Haus in der Nähe von Göteborg in der Folge seines Krebsleidens, das sein Leben seit mittlerweile fast drei Jahren prägte. Ziemlich genau eine Woche vorher war sein letztes zu Lebzeiten fertiggstelltes Buch auf dem deutschsprachigen Buchmarkt erschienen, das in Schweden schon 2014 veröffentlicht worden war. Eine … Weiterlesen

Stephan Enter: Im Griff

  Zwanzig Jahre ist es her. Eine Gruppe von vier Studenten, drei Männer und eine Frau, reisen auf die Lofoten, um dort einen Kletterurlaub zu machen. Weit nördlich des Polarkreises, auf der Insel Moskenesøy, unternehmen sie mehrere Bergtouren, die die vier immer mehr zueinander führt, obwohl sie bei Lichte besehen wenig miteinander gemein haben außer … Weiterlesen

Peter Richter: 89/90

Der Titel des Romans verweist lapidar auf das, worum es geht: grob gesagt um die letzten beiden Jahren der DDR zwischen Siechtum und Auflösung. Aha, so könnte man meinen, ein weiterer „Wenderoman“ oder zumindest einer, von dem man annimmt, man könne ihm mit dieser Kategorisierung beikommen. Nein, in eine Reihe von Romanen wie Eugen Ruges … Weiterlesen

Friedrich Ani: Der namenlose Tag

Friedrich Ani: Der namenmlose Tag

Würde man gefragt, mit welchen Farbassoziationen man Friedrich Anis Roman verbinden würde, so würde man ganz sicher sofort an die Farbe Grau denken, Grau in nahezu all seinen Abschattierungen. Die dominierende Grundfarbe wäre dabei allerdings nicht Weiß, sondern Schwarz. Selten drängt sich deshalb so stark der Eindruck auf, dass Bucheinband und Buchumschlag zum Erzählten passt … Weiterlesen

Christoph Wortberg: Der Ernst des Lebens…

Mein Bruder war ein Held. So endet der Prolog von Christoph Wortmanns Jugendroman, der in wenigen Sätzen eine immer tiefgründigere Definition von Heldentum zu formulieren versucht und schließlich beim Bruder endet. Dann ist ja alles klar, könnte man meinen. Einen Erzähltext, der sich einreiht und Bezug nimmt auf eine hochkarätige Reihe von Bruderzwist-Geschichten habe ich … Weiterlesen

Regina Düring: 2 1/2 Gespenster

  „I would prefer not to“ – dieser Ausdruck des Nichtwollens und der radikalen Verweigerung ist zu einer stehenden Redewendung der Literatur geworden. Der Schreiber Bartleby, diese stets schattenhaft bleibende Figur aus Herman Melvilles  1853 erstmalig veröffentlichter Erzählung, ist der Prototyp für all jene, die nicht mittun, mehr noch: die sich eben nicht nur einer … Weiterlesen

Dörte Hansen: Altes Land

Dörte Hansen: Altes Land

  Eigentlich habe ich dieses Buch erst gar nicht lesen wollen, dann habe ich es trotzdem getan, weil mich ein paar Fragen, die sich an den Roman stellen lassen,  näher interessierten. Ich wollte es dann zwischenzeitlich weglegen und habe es dann doch zügig zu Ende gelesen. Genug Gründe also, um über den Roman ein paar … Weiterlesen

Sjón: Der Junge, den es nicht gab

Der Junge, den es nicht gab, heißt Máni Steinn, wird aber im Roman durchgängig nur als „der Junge“ bezeichnet, ist im Jahr 1918, in dem die Handlung im Wesentlichen zeitlich spielt, sechzehn Jahre alt, verbrachte seine frühe Kindheit weithin auf einer Leprastation bei Reykjavik und musste erleben, wie seine Mutter an der Krankheit verstarb, wurde … Weiterlesen