Alter

Kent Haruf, Unsere Seelen bei Nacht

Kent Haruf: Unsere Seelen bei Nacht

Kent Haruf, ohnehin lange Zeit außerhalb der USA nur ein literarischer Geheimtipp, gehörte auch dann noch zu jenen Autoren, die ich bestenfalls am Rande wahrnahm, nachdem er auch international zum anerkannten Schriftsteller und Bestseller geworden war. Was hatte ich mitbekommen? Ein US-amerikanischer Autor, kein umfangreiches Werk, seine Romane spielen alle in einer Kleinstadt irgendwo in einem der westlichen Staaten.… Zum Weiterlesen

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Klute, was dann nachher

Hilmar Klute: Was dann nachher so schön fliegt.

Schon nach wenigen Seiten scheint dem Leser unmissverständlich klar, wer dem jungen Mann, der nach einer Dichterexistenz strebt, Vorbild ist: Peter Rühmkorf. Sogar der Titel des Romans zitiert eine Gedichtzeile des großen Lyrikers. Doch im Laufe der Geschichte, die der Ich-Erzähler unterbreitet, gesellen sich andere dazu: Nicolas Born und Ernst Meister etwa.… Zum Weiterlesen

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Peter Härtling: Der Gedankenspieler – kurz gefasst

Besser kurz gefasst als unerwähnt! Für Peter Härtlings letzten Roman Der Gedankenspieler, den er selbst schon nicht mehr hatte endredigieren können, trifft das in besonderer Weise zu. Vor geraumer Zeit schon gelesen, zum zeitnahen Darüberschreiben nicht gekommen, drohte dem Buch ein Schicksal, das wohl vielen Büchern Härtlings ereilen wird: es droht sehr weit in den Hintergrund zu geraten.… Zum Weiterlesen

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de Bruyn, 90. Geburtstag

Günter de Bruyn: Der neunzigste Geburtstag

Als Günter de Bruyn seinen letzten Roman Neue Herrlichkeit veröffentlichte, existierte die DDR noch. Michail Gorbatschow war noch nicht einmal Generalsekretär der KPdSU, von Glasnost und Perestroika keine Spur. Darauf musste man 1984, als das Buch zunächst nur in der (alten) Bundesrepublik erschien, noch ein Jahr warten. Dass aber der Roman ein Jahr später auch in der DDR erscheinen konnte, nachdem Gorbatschow in der Sowjetunion an die Macht gekommen war, ist wohl Zufall.… Zum Weiterlesen

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Michael Krüger, Vorübergehende

Michael Krüger: Vorübergehende

Vorübergehende sind Mitmenschen auf Distanz. Sie kommen, aber sie kommen nicht auf dich zu. Sie gehen nicht nur, sie verschwinden. Vorübergehende sind Flüchtige, auftauchend für Momente, danach wieder weg – meistens ohne Nachhall. Das gilt auch für Vorübergehendes, für Plätze, Orte, Landschaften. Nur, dass du in Bewegung bist, und nicht das, was vorübergeht.… Zum Weiterlesen

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Walser, Gar alles

Martin Walser: Gar alles oder Briefe an eine unbekannte Geliebte

In Martin Walsers philosophisch-religiösem Essay Über Rechtfertigung, eine Versuchung aus dem Jahr 2012 heißt es an einer Stelle lapidar: „Wer nur gerechtfertigt leben kann, kann nicht leben. Es sei denn, er könne seine Rechtfertigungsnot durch das Auflegen von Debussy-Platten narkotisieren.“ Da der Hauptfigur des jüngsten Walser-Prosatextes, der die meiste Zeit Justus Mall heißt, die ohnehin ironisch gebrochene Option nicht zur Verfügung steht, erscheint er als  tragikomisch daherkommender Mann von letztlich ganz trauriger Gestalt.… Zum Weiterlesen

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Flasar, Kato

Milena Michiko Flašar: Herr Katō spielt Familie

„Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich.“

Das Zitat ist Christa Wolfs Essay Lesen und Schreiben entnommen, den sie 1972 erstmalig veröffentlichte. Darin geht sie der Frage nach, welche Bedeutung Literatur für ihr Leben habe, und macht ein Gedankenexperiment. Sie stellt sich vor, wer sie sei, wenn sie all die Bücher nicht gelesen hätte, die sie im Laufe ihres Lebens kennenlernen durfte.… Zum Weiterlesen

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Walser - Augstein

Martin Walser; Jakob Augstein: Das Leben wortwörtlich. Ein Gespräch

Was für ein Buch wird es denn werden?“, so heißt es gleich zu Beginn. Die Frage, die der Journalist dem Schriftsteller, der Jüngere dem Älteren, der Sohn dem Vater stellt, gilt, vom Ende her gesehen, auch dem Leser. Was für ein Buch ist es denn geworden?

„Ein Gespräch“, das will es der Untertitel zu verstehen geben.… Zum Weiterlesen

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Walser, Beitrag03

Martin Walser in Aachen Eine Verbeugung

Die „Bühne“ ist die größte der drei Spielstätten des Theaters Aachen. Dort finden auf drei Ebenen, dem Parkett sowie dem ersten und zweiten Rang, rund 730 Zuschauer Platz. Der Zuschauerraum hat viel Höhe, vergleichsweise wenig Tiefe. Dieser Umstand ist den Vorstellungen von Theaterarchitektur im frühen 19. Jahrhunderts geschuldet (das Haus wude 1825 eröffnet) und wurde auch nicht grundlegend verändert, als das Theater, nach einem schweren Bombenangriff 1943 vollkommen zerstört, acht Jahre später, 1951, wieder seinen Betrieb aufnehmen konnte.… Zum Weiterlesen

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Henning Mankell, Die schwedischen Gummistiefel

Henning Mankell: Die schwedischen Gummistiefel

Es gibt noch einige nicht ins Deutsche übersetzte Texte von Henning Mankell – vor allem Dramen, Jugendbücher und einige wenige Romane -, denen sich der Zsolnay Verlag hoffentlich noch annehmen wird. Aber seinen definitiv letzten Roman zu lesen, den Mankell vor seinem Tod noch fertigstellen und veröffentlichen konnte, ist an sich schon ein trauriges Unterfangen.… Zum Weiterlesen

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Michael Krüger, Der Gott hinter dem Fenster

Michael Krüger: Der Gott hinter dem Fenster

Immer soll es eine Antwort geben am Ende des Lebens, aber es gibt keine. Es ist eine kleinbürgerliche Vorstellung, dass sich etwas vollenden solle, ein feines Kneifen vor der Macht des Zufalls.

„Nein, du irrst“, mag man dem Ich-Erzähler aus der Erzählung Für immer entgegenhalten. „Du irrst, wenn du glaubst, es sei eine kleinbürgerliche Vorstellung.… Zum Weiterlesen

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S. Kollaard, Stadium IV

Sander Kollaard: Stadium IV

 

Nicht umsonst prägen die Farben Blau und Gelb, die Nationalfarben Schwedens, den Umschlag. Es zeigt ein Rapsfeld in voller Blüte. Die Kameraperspektive suggeriert dem Betrachter einen harten Übergang zwischen Land und Wasser, genauer und wenn man weiß, dass das Motiv auf Öland fotografiert wurde, zwischen Küste und Meer. Schweden, Öland – das ist der Sehnsuchtsraum für das Ehepaar Sarie und Barend Vervoort.… Zum Weiterlesen

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Jürgen Becker Gegend

Jürgen Becker: Jetzt die Gegend damals

Der Titel ist Programm: Jetzt die Gegend damals. Jürgen Becker beweist in seinem letztes Jahr im August erschienenen Roman ein ausgesprochen sensibles Auge für die „Gegend“. Gegend ist all das, was ihn umgibt, vor allem aber Landschaften, Siedlungsformationen am Rande der Stadt und auf dem Land und natürlich die Menschen und Tiere, die sich in diesen Räumen bewegen.

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Odo Marquard: Endlichkeitsphilosophisches Über das Altern

Wenn es stimmt, dass der Altersdurchschnitt derjenigen, die Blogs lesen und regelmäßig verfolgen, sich deutlich unterhalb des bundesrepublikanischen Altersdurchschnitt bewegt, wenn man zudem den Managementstrategien erfolgreichen Bloggens folgen und seine Zielgruppe im Blick haben will, dann ist diese Artikel für die digitale Mülltonne. Denn wer aus dieser Zielgruppe beschäftigt sich schon mit dem Alter und dem Altern?… Zum Weiterlesen

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Dierk Wolters: Die Hundertfünfundzwanzigtausend-Euro-Frage

Ja, genau. Der Gedanke, der Ihnen beim Titel des Buches gleich in den Sinn gekommen ist, ist vollkommen richtig. Die erzählte Geschichte nimmt ihren Ausgangspunkt in Günther Jauchs „Wer wird Millionär“. Dierk Wolters – er ist im Übrigen Kulturredakteur bei der Frankfurter Neuen Presse – hat irgendwo erwähnt, ihn habe die Situation, in die sich die Kandidaten in dieser Quizshow begeben und der sie sich aussetzen, ausgesprochen interessiert; daraus sei der Erzähltext erwachsen.… Zum Weiterlesen

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