Heimat

Kent Haruf: Ein Sohn der Stadt

Zu Beginn des Romans fährt ein roter Cadillac über den Highway 34 auf die Main Street von Holt, dieser aus allen Romanen Kent Harufs bekannten, fiktiven Kleinstadt in Colorado, und parkt dort. Sofort ploppen Bilder des Vertrauten auf, der Leser ist wieder da, wo er schon einmal war. An dem Ort, den er kennt oder zu kennen meint, weil ja schon Vorstellungsbilder da sind, seien sie jetzt zurückgewonnen aus den vorherigen Romanen, seien sie generiert aus den anderweitig medial vermittelten Klischees einer typischen amerikanischen Kleinstadt mitten … – und das kann man auch topographisch nahezu wörtlich nehmen – mitten in den Vereinigten Staaten.… Zum Weiterlesen

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Norbert Scheuer: Am Grund des Universums

Wer von Kall aus zur Staumauer eines der Stauseen des Wasserbands Eifel-Rur fahren möchte, legt knapp zwanzig Kilometer zurück. So seenreich die Nordeifel aufgrund der Stauseen und Rückhaltebecken auch ist, in unmittelbarer Nähe von Kall sucht man ein solches Gewässer vergeblich. Zumindest in der Umgebung des real existierenden Eifelstädtchens findet sich nichts dergleichen.… Zum Weiterlesen

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Dury, Chor der Zwölf

Andreas Dury: Der Chor der Zwölf

Ob der Grundgedanke, dem das im Roman geschilderte KAIRA-Projekt zugrunde liegt, physikalisch und informationstechnologisch einen Machbarkeitskern enthält, mag nur jemand letztgültig beurteilen, der die notwendige Sachkenntnis mitbringt. Zu dieser Personengruppe gehöre ich nicht. Bestechend und faszinierend zugleich erscheint die Grundidee jedoch allemal. In den letzten rund 100 Jahren hätten die Menschen eine Art neuer Atmosphäre um die Erde gebaut, eine immaterielle, aus elektromagnetischen Feldern bestehende zusätzliche Hülle.… Zum Weiterlesen

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Solsbüll

Jochen Missfeldt: Solsbüll

Der vergessene Roman

Bücher haben ihre Zeit, auch wenn die Halbwertszeit, in der ihnen Aufmerksamkeit geschenkt wird, immer kürzer zu werden scheint. Aber es gab und es gibt auch immer wieder Bücher, die kommen zur falschen Zeit. Beachtung finden sie kaum bis gar nicht; der Gedanke, wie wirksam sie sind, waren oder hätten sein können, erübrigt sich.… Zum Weiterlesen

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Schenk: Schnell, dein Leben

Sylvie Schenk: Schnell, dein Leben

Ein merkwürdiger Romantitel. Er spricht jemanden direkt an, ohne dass man wissen könnte, wen. Vielleicht sogar den Leser selbst? Er fordert auf, ohne zu sagen, wozu. Zum Zuhören? Zum Erzählen? Zum Eingreifen? Zum Hintersichlassen? Gewiss ist nur, dass es, was auch immer, schnell gehen soll.

Dabei nimmt der Titel ein wesentliches erzählerisches Merkmal des Romans vorweg, nämlich die durchgängig bleibende Perspektive eines Erzählers auf ein Du.… Zum Weiterlesen

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Jürgen Becker Gegend

Jürgen Becker: Jetzt die Gegend damals

Der Titel ist Programm: Jetzt die Gegend damals. Jürgen Becker beweist in seinem letztes Jahr im August erschienenen Roman ein ausgesprochen sensibles Auge für die „Gegend“. Gegend ist all das, was ihn umgibt, vor allem aber Landschaften, Siedlungsformationen am Rande der Stadt und auf dem Land und natürlich die Menschen und Tiere, die sich in diesen Räumen bewegen.

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Hans Platzgumer: Am Rand

HITOTSU – das ist das erste Wort der fünf Grundregeln des Karate. In diesen sogenannten Dōjōkuns verbirgt sich fast die gesamte Ethik des ostasiatischen Kampfsports; sie betonen gerade nicht das Kämpferische, sondern Respekt, Disziplin und Charakterstärke. HITOTSU bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie „erstens“ und signalisiert, dass alles gleich wichtig ist.… Zum Weiterlesen

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Christoph Hein: Glückskind mit Vater

„Am Anfang war eine Landschaft.“

So begann die Novelle Der fremde Freund, die 1982 Christoph Hein zum literarischen Durchbruch verhalf. So könnte auch sein neuer Roman Glückskind mit Vater beginnen. Denn auch hier betritt der Leser gemeinsam mit einem Ich-Erzähler ein durch Menschenhand geformtes Naturareal, ein aufgeforstetes Birkenwäldchen, das wiederum vollkommen umschlossen ist von einem alten, „groß und übermächtig“ erscheinenden Mischwald.… Zum Weiterlesen

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Andreas Maier: Mein Jahr ohne Udo Jürgens

Genau vor einem Jahr, am 21. Dezember 2014, starb Udo Jürgens. Sein Tod überraschte die Öffentlichkeit und wurde, zumindest im deutschsprachigen Raum, zu dem vorweihnachtlichen Medienereignis. Doch das war Udo Jürgens eigenlich schon immer. Er gehörte für diejenigen, die nach 1960 geboren sind, zu den wenigen Gestalten, die eigentlich schon immer da waren, quasi zeitlos, am Rande der Unsterblichkeit.… Zum Weiterlesen

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