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Gavron, Achtzehn Hiebe

Assaf Gavron: Achtzehn Hiebe

In Tel Aviv hat es einen Anschlag mit Toten und Verletzten gegeben. Relativ schnell werden die Attentäter gefasst und vor Gericht gestellt. Die Urheberschaft für den Anschlag wird ihnen nachgewiesen; sie werden zum Tode verurteilt. Einer der Attentäter, so stellt sich heraus, ist allerdings minderjährig so dass die Rechtslage es verbietet, die grausige Höchststrafe an […]

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Rothmann, Gott jenes Sommers

Ralf Rothmann: Der Gott jenes Sommers

I Lesen weckt Vorstellungen, erzeugt Assoziationen und Gedanken, die dann auch wegvagabundieren können vom Gelesenen, sich in ein freies Feld bewegen der eigenen Erlebnisse, Erfahrungen und Einsichten. Gleichgültig, ob sie nun haltbar sind oder nicht. Im Schreiben aber über das Gelesene muss das Herumstreunen wieder gebändigt werden, damit das Geschriebene lesbar bleibt. Das geschieht mit

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Engberg, Krokodilwächter

Katrine Engberg: Krokodilwächter

Es muss sein, immer noch und immer wieder. Wenn auch in unregelmäßigen Abständen, doch zuverlässig kommt sie hoch, die Lust, einen Kriminalroman zu lesen. Die Erwartung, die dabei entsteht, ist in sich widersprüchlich. Man erhofft sich leichtere Lesekost, das wenn möglich aber bitte als Haute Cuisine. Man möchte sich in der Spannung verlieren können, aber

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Boschwitz, Der Reisende

Ulrich Alexander Boschwitz: Der Reisende

„Zum großen Bösen kamen die Menschen nie mit einem Schritt, nie, sondern mit vielen kleinen, von denen jeder zu klein schien für eine große Empörung. Es wird gesagt, dann wird getan.“ (Michael Köhlmeier) Zeugenschaft ist eine der faszinierendsten und vielleicht auch wichtigsten Merkmale guter Literatur. Zeugenschaft für das, was geschieht, sei es in den Zentren,

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Dury, Chor der Zwölf

Andreas Dury: Der Chor der Zwölf

Ob der Grundgedanke, dem das im Roman geschilderte KAIRA-Projekt zugrunde liegt, physikalisch und informationstechnologisch einen Machbarkeitskern enthält, mag nur jemand letztgültig beurteilen, der die notwendige Sachkenntnis mitbringt. Zu dieser Personengruppe gehöre ich nicht. Bestechend und faszinierend zugleich erscheint die Grundidee jedoch allemal. In den letzten rund 100 Jahren hätten die Menschen eine Art neuer Atmosphäre

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Kling, Qualityland

Marc-Uwe Kling: Qualityland

Leseempfehlung H. ist ein ausgesprochen freundlicher, belesener und gebildeter Mann. Ihn zu kennen, ist ein großes Glück, nicht zuletzt weil man immer wieder bemerken darf, dass seine Charakterzüge  und Eigenschaften nicht auf Haltungen von gestern, sondern auf das weisen, was notwendig ist. Dabei treten sie auf angenehm zurückhaltende Art in Erscheinung. H. drängt weder sich,

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Walser, Gar alles

Martin Walser: Gar alles oder Briefe an eine unbekannte Geliebte

In Martin Walsers philosophisch-religiösem Essay Über Rechtfertigung, eine Versuchung aus dem Jahr 2012 heißt es an einer Stelle lapidar: „Wer nur gerechtfertigt leben kann, kann nicht leben. Es sei denn, er könne seine Rechtfertigungsnot durch das Auflegen von Debussy-Platten narkotisieren.“ Da der Hauptfigur des jüngsten Walser-Prosatextes, der die meiste Zeit Justus Mall heißt, die ohnehin

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Stamm, Gleichgültigkeit

Peter Stamm: Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt

Auf seiner Facebook-Seite hat Peter Stamm ein Album angelegt mit Fotos von Hotelzimmern, in denen er sich während seiner zahrleichen Lesereisen aufgehalten hat. Eines dieser Fotos zeigt ihn in einem Aachener Hotel, an dessen Namen er sich nicht mehr erinnern kann. Er steht vor einem Spiegel im Badezimmer, an dessen gegenüberliegender Wand ebenfalls ein Spiegel

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Flasar, Kato

Milena Michiko Flašar: Herr Katō spielt Familie

„Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich.“ Das Zitat ist Christa Wolfs Essay Lesen und Schreiben entnommen, den sie 1972 erstmalig veröffentlichte. Darin geht sie der Frage nach, welche Bedeutung Literatur für ihr Leben habe, und macht ein Gedankenexperiment. Sie stellt sich vor, wer sie sei, wenn sie all die Bücher nicht gelesen hätte, die sie

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Walser - Augstein

Martin Walser; Jakob Augstein: Das Leben wortwörtlich. Ein Gespräch

Was für ein Buch wird es denn werden?“, so heißt es gleich zu Beginn. Die Frage, die der Journalist dem Schriftsteller, der Jüngere dem Älteren, der Sohn dem Vater stellt, gilt, vom Ende her gesehen, auch dem Leser. Was für ein Buch ist es denn geworden? „Ein Gespräch“, das will es der Untertitel zu verstehen

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Fontane, Grete Minde

Theodor Fontane: Grete Minde. Nach einer altmärkischen Chronik

Die Erinnerung trügt, fast immer. Dieser Umstand ist von solcher Gewissheit, dass es schon fast peinlich wirkt, wenn jemand meint, darauf einmal mehr hinweisen zu müssen. Was anderes aber ist der Moment, in dem das Trügerische der Erinnerung bewusst wird. Ein Zögern entsteht, sei es in der Bewegung, die gerade ausgeführt wird, sei es in

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