Jürgen Wiebicke: Sieben Heringe
Jürgen Wiebicke hat ein nachdenkliches und berührendes Erinnerungsbuch geschrieben über die Kriegstraumata seiner Mutter und ihrer Generation, das das Schweigen der Opfer überwindet.
Jürgen Wiebicke hat ein nachdenkliches und berührendes Erinnerungsbuch geschrieben über die Kriegstraumata seiner Mutter und ihrer Generation, das das Schweigen der Opfer überwindet.
Gleich zwei norwegische Romane, die in diesem Jahr mit zeitlicher Verzögerung auf Deutsch erschienen, haben einen Verlagslektor als Hauptfigur. Jan Kjærstads Das Norman Areal (Norwegen 2011) erzählt vom Verhältnis von Lesen und Liebe, Ketil Bjørnstads…
Eigene Lebenszusammenhänge anzudeuten und damit in Beiträgen zu argumentieren, geht immer ein Zögern voraus, eine Verunsicherung, ob man das, was man indirekt über sich selbst sagt, auch wirklich öffentlich machen…
Ein Embryo als bürgerlicher Intellektueller? Oder doch eher ein bürgerlicher Intellektueller als Embryo? In einem Punkt lässt der Ich-Erzähler überhaupt keinen Zweifel: Er sieht sich in der Nachfolge Hamlets, des…
Kehlmanns kurze Erzählung Du hättest gehen sollen hat, glaubt man der Paginierung, 95 Seiten. Der Text endet aber schon vier Seiten vorher mit der dritten Zeile: "Und dabei bin ich…
Eine Binsenweisheit: Man liest nie voraussetzungslos. Auszuschließen ist deshalb auch nicht, dass derlei Voraussetzungen im wesentlichen Maße nicht nur den Eindruck, sondern auch das Urteil über das Gelesene prägen. Das…
Die Pietà ist in der christlichen Bildkunst das Sujet, das am intensivsten den Schmerz und die Trauer der Mutter verkörpert, die ihr verstorbenes Kind beweint. Bis in mittelalterliche Vesperbilder zurückreichend…
Im Mai veröffentlichte Sandro Abbate auf seinem Blog novelero einen sehr persönlichen Artikel, in dem er der Frage nachging, warum er liest. Dieser Beitrag erfuhr unter Buch- und Literaturbloggern eine…
Es ist bekannt, vielleicht; es bewegt, zumeist: Mondnacht Es war, als hätt' der Himmel Die Erde still geküsst, Daß sie im Blüten-Schimmer Von ihm nun träumen müßt'. Die Luft ging…
Vorsicht, persönliche Betroffenheit! Einzelne Texte von Burkhard Spinnen kannte ich sicherlich, auch wenn mir spontan kein Titel einfällt. Aber ich habe zuvor nie ein Buch von ihm gelesen. Das spricht…
Während sich am Ende des letzten Jahres der dritte Teil seines Erinnerungsprojekts "Alle Toten fliegen hoch" mit dem Titel Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke in den oberen Plätzen der…
"I would prefer not to" - dieser Ausdruck des Nichtwollens und der radikalen Verweigerung ist zu einer stehenden Redewendung der Literatur geworden. Der Schreiber Bartleby, diese stets schattenhaft bleibende…